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Bevor ich Ihnen die Künstlerin DADA Katharina Trost näher vorstelle lassen Sie mich kurz auf die Geschichte der Performance eingehen:
Trotz aller Versuche, Performance zu einem Begriff künstlerischen Handelns zu machen oder gar als eine Kunstrichtung zu etablieren, ist sie durch die inflationäre Benutzung des Wortes in Werbung, Wirtschaft, Technik und Kultur hohl geworden.
Performance steht (heute) für alles und nichts!
Es ist fast in Vergessenheit geraten, dass dieser Begriff aus der Arbeitswelt stammt und für eine „pflichtgemäß ausgeführte Arbeit“ steht.
Von den frühen 70er Jahren an bezeichnete "Performance" ursprünglich eine Kunstrichtung der bildenden Kunst, bei der die Akzente auf Aktion, Prozessorientierte Arbeitsvorgänge und einem einmaligen, unwiederholbaren Ereignischarakter der Aufführung lag.
Die Ursprünge dieser Strömung reichen freilich viel weiter zurück:
mindestens zu den Avantgardebewegungen der 20er Jahre, in der DADA, Futurismus und Surrealismus das Kunstschaffen außerhalb der Akademien und bald auch in Ihnen bestimmte.
Würden noch weiter zurückgehen und die Quellen zur Performance in der Kunst vergangener Jahrhunderte suchen, so wäre die "Umwertung der Werte" gegen eine etablierte Kunst-Sprache und damit eine Rebellion zum Beispiel schon in der "Commedia dell'Arte" des 16. Jahrhunderts zu finden.
Die Rebellion gegen das Festgelegte, das sich Verhärtende in der Kunst erscheint so als eines der archetypischen Merkmale der Performance-Kunst.
Als in den 70er Jahren Künstler ihre Aktionen „Performances“ nannten, wollten sie sich von traditionellen Vorgaben und Konventionen der Kunst befreien.
Seitdem sind Performances zum Inbegriff künstlerischen Handelns und Strebens nach Selbständigkeit geworden.
Geist und Sinn dieses Begriffs haben viele Bereiche des Lebens durchdrungen, und ebenso die ungebrochene Anziehungskraft zeigt, dass Performancekunst so etwas wie ein Joker in vielerlei Spielen ist.
Einen solchen Joker spielt die Künstlerin
Katharina Trost – genannt „Dada“ – Jahrgang 1967 –bei Ihren Performances aus
Lassen Sie mich kurz ihren Werdegang umreißen:
Sie hat eine Reihe von Ausbildungen absolviert bevor sie als fertige Damenschneidergesellin und Modedesignerin an die Freie Kunstschule in Stuttgart ging. Es folgte ein Studium an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart wo sie über das Bühnenbild bei Professor Jürgen Rose schließlich zu Bildhauerei / Performance und Video-Kunst kam.
Unter Ihren dortigen Lehrern hatte die Professorin und Performancekünstlerin „Joan Jonas“ (jetzt in Havard) – als Mitbegründerin der Performance-Bewegung weltweit - wohl den größten Einfluss auf DADAs Werdegang. Sie fand in der „strengen Kritikerin“ eine „innerlich sehr offene“ Künstlerin, die „sich traute öffentlich zu denken“.
Der Professor und Performer „Ulay“ war die nächste prägende Station, denn er brachte seinen Schülern den spirituellen Weg des Zen Buddhismus näher. Er brachte aber auch ein Grundgerüst in seine Lehre ein, die seine Schüler bis heute beherzigen: Hierzu gehört auch die präzise Planung einer Performance.
Ihr dritter Lehrer Professor Thorwaldur Thorstenson wird von der Künstlerin als „sehr witzig“ bezeichnet, sein Credo war die „Leichtigkeit des Seins“. Von 1990 bis 2001 lassen sich für Katharina Trost einige Theaterarbeiten und Stücke anführen. Die Künstlerin erhielt Preise und kam über eine Begabtenförderung 1993 nach Barcelona.
Darauf folgten Performances und Ausstellungen.
Hierunter sind zwei die für unser heutiges Erleben von immenser Wichtigkeit sind und deren Werkstücke heute noch ausgestellt werden. Am 11. September 2001 veranstaltete Dada in New York die Performance „Come to your sense“ und als Antwort auf das Erleben vom 11. September folgt 2002 die Performance „The answer“ in Island.
Und ihren heutigen Performances, werden die Betrachter durch deren Kunsterleben als Gruppe ein Teil des Kunstwerks. Und zwar allein dadurch, das diese sich zur Aufführung eingefunden haben und sich damit dem Geschehen gestellt haben.
Aber das Ende dieser Performance heißt nicht, das sie dadurch nicht mehr existiert. Zwar sind die Lose erteilt, wobei der eine das große und der nächste das kleine Los gezogen hat, mächtige oder auch schmerzhafte Gefühle wurden verteilt – wie im richtigen Leben – und wir mussten uns damit abfinden …. Oder auch nicht! Manches ging heftig an die Nieren und wieder anderes schlug uns auf den Magen, doch am Ende haben unsere Geschmacksnerven die Süße des Lebens spüren, essen und damit aufnehmen lassen.
Das Flüchtige der Performance wird im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit zum Werkstück und erhält dadurch eine neue Qualität. So entstanden aus den Performances von Dada im Jahr 2004 die Filme
„New York“ (13 Min.) und "Island“ (15 Min.),
Hinzu kommen zahlreiche Fundstücke und Archivalien aus den Performances, die alle für sich durch ihre Beteiligung am Ablauf als Synonym fungieren und NY oder auch Island in sich tragen – aber auf jeden Fall ein Stück Künstlerleben und –erleben.
Eine Reproduzierbarkeit oder Archivierbarkeit ist im Bereich der Performance schwierig bis unmöglich. Der Verlust der Aura gewinnt dabei entscheidende Bedeutung und kann nur in Bruchstücken nachvollzogen werden.
Performance Art ist eine Kunstrichtung, die sich in den 1970er Jahren in den USA und Europa aus Fluxus und Happenings entwickelte. Der englische Begriff Performance bedeutet ursprünglich „Vorstellung“ oder „Darstellung“, steht aber in der bildenden Kunst für alle Formen von Kunst, in denen der Schwerpunkt auf der Handlung liegt – Handlung als Ausdrucksform für eine Idee.
Die Performance Art überschreitet die Grenzen zu anderen Gattungen und bezieht neben bildnerischen Mitteln auch Bewegung, Klänge, Geräusche, Film oder Video und anderes ein. Sie wird meist von einem einzelnen Künstler vorgeführt, der zugleich Autor ist und ein hohes Maß an subjektiver Erfahrung einbringt.
Und so ist auch die heutige Performance nicht nur als eine Vorführung mit begrenzter Zeit zu sehen, sondern das Ergebnis eines Künstlerlebens.
D.h. einer Zeit der Lehre im Schneiderhandwerk, einer Zeit des Studiums an der Akademie, einer Zeit der Ausstellungen und Projekte in Galerien und Kunstvereinen und schließlich der Zeit von 2001 bis heute mit einer Reihe von zusammenhängenden Performances. Wobei die einen nicht ohne die andere existieren würde.
Wurden in New York die „Sinne und die Sinnesorgane“ zum Inhalt der Arbeit, welche durch die tragischen Ereignisse um die Twin Towers nicht aufgehalten wurde (und dies nur weil die zuvor befragten New Yorker selbst der Künstlerin sagten, dass sie tun müsse wozu sie gekommen sei) so wurde in Island die Erde, die Natur der Performance-Partner von Katharina Trost, die mit ihrer Kunst wieder eine Art „Erdung“ fand.
Das Land der Sagen, Mythen und Vulkane wurde mit allen Sinnesorganen durch DADA subjektiv erobert und in der Tat, betrachten wir die Videos und Fundstücke, so können wir die Kommunikation mit der Erde“
nachvollziehen – so wir bereit sind uns darauf einzulassen. Denn darauf kommt es an!
Performanceaufführungen haben Ereignischarakter und sind durch die spezifische räumliche Situation und den sehr direkten Kontakt mit den Besuchern in ihrer vorgeführten Gestalt "einmalig" und „unwiederholbar“.
Die Aufführung ist das Endresultat. Es bleibt natürlich in der Beurteilung des Einzelnen, aber es würde mich freuen, wenn Sie von der magischen Aura, welche die Künstlerin ohne Zweifel erzeugt, in das Geschehen eingesaugt werden und ihre aktive Rolle besetzen und finden.
Denn: das "Mitten-im-Geschehen-Sein" ist eines der wichtigsten Charakteristika einer Performance, ebenso wie die Unvorhersehbarkeit des Endresultats.
Nehmen Sie den Joker auf, den Katharina Trost Ihnen zuspielt und spüren Sie was wichtig ist im Leben.
Lassen Sie sich auf ihre Sinneswahrnehmung ein und finden Sie über die Spiritualität der Aufführung ihr eigenes Zentrum.
Nehmen Sie sich bitte die Zeit! …. Und schauen Sie sich auch noch in ihren Ausstellungen um, denn mit dem Moment der Sinnlichen Wahrnehmung aus den Performances lassen sich viele Fund- und Werkstücken früherer Arbeiten sicherlich besser verstehen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin viel Vergnügen mit den Arbeiten und uns allen noch viele Performances von und mit DADA
Frau Dr. Helga Wäß (München) Kunsthistorikerin
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von DADA K.Trost
Es gibt zwei Arten meiner Performances. Die eine welche sich auf direkte Kommunikation mit Raum, Menschen und Requisiten fixiert. Und die andere Art der Performances liegt in der Natur, im Freien, in der Liebe zu Schöpfung und allem was lebt und bereit ist, mit meiner Existenz zu kommunizieren, sich anzufreunden und vor allem sich erfühlen zu lassen.
Immer geht es um die Sinneswahrnehmungen, Zeit, Schnell-Langsamkeit, die Echtheit, das Wesen der Dinge, um spirituelles Empfinden. Mein spezieller Ansatz gründet sich in einer Zeit des Multi-Tasking und Channel-zapping eher auf die Konzentration, auf das eigene Erleben eines Moments. Dargestellt in einer simulierten Alltagssituation gelingt mir selbst während meinen Performances diese Fokussierung auf die Gegenwart. Eine so genannte "simple" Tätigkeit jetzt wahrzunehmen ohne Blicke auf Werte, Vergangenheit und Zukunft.
Den Moment durch die Verlangsamung "anzuhalten" .
Meine künstlerischen Mittel haben oft Stellvertreter Charakter mit historischem oder assoziativem Zusammenhang zur dargestellten Thematik. (Etwa Holundersaft als historisches Synonym für "den Saft des Blutes" mit zugleich heilender aber auch magischer Bedeutung als "Hexensaft")
Bei allen meinen Performances ist der Ausdruck des Körpers im Zusammenspiel etwaiger Requisiten und Kostümen als die eigentliche Kunstform zu betrachten. Dabei basiert dieser Ausdruck auf der direkten Kommunikation mit den anwesenden Menschen.
Ausgehend von einer eher inszenatorischen Auffassung entwickelte sich meine Arbeit immer mehr hin zum eigentlichen Wesen der Performance also zu einem tatsächlichen Erleben der eigenen Wirklichkeit im Rahmen einer Performance. Dabei werden die Betrachter oft stärker berührt und einbezogen als durch eine wohlgemeinte Inszenierung. Die Performance beginnt für mich schon mit der Herstellung der speziellen Requisiten und Dinge, Kleidungsstücke. Die ureigene mit dem ganzen Körper wahrgenommene und wiedergegebene Sicht der Welt ist, wie ich finde ein Maximum an Subjektivität, welches in der Kunst herzustellen und zu vermitteln ist. Alle meine Arbeiten haben ihren direkten Ursprung in meinem Alltag auch im Hinblick auf mein Frausein und auf die Reaktionen meiner Umwelt.
Die Performances sind, obwohl ich sie oft monatelang genauestens im Atelier vorbereite, extrem unmittelbar und die Reaktionen der Anwesenden fließen direkt in mein Bewusstsein und damit auch in die Performance ein. Dabei geht es mir weniger darum, meine subjektive Sichtweise anderen Menschen mitzuteilen, sondern viel mehr um die wirkliche persönliche Veränderung in mir selbst, welche ich durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit den Menschen erfahre und welche diese im Umkehrschluss mit sich selbst erfahren können.
Nur so war es z.B. möglich etwa die lange geplante Performance in New York trotz des schrecklichen Terroranschlages und der damit verbundenen Extremsituationen am 11.9.2001 durchzuführen - eben weil das Konzept gerade von einer vorgefundenen Situation ausgeht, auch wenn diese, eine sehr extreme sein kann.
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DADA: "Der wohl schrecklichste Tag in meinem Leben . "
An diesem Tag sollte meine lange vorbereitete Performance "Come to your sense" in Manhattan stattfinden.
Geplant war in einer so synthetischen Welt wie N.Y. speziell Manhattan, die Menschen nach Ihren wahren Sinneswahrnehmungen zu befragen ! Dazu wollte ich kleine grüne Flyer mit meinen Thesen verteilen.
Wie reagieren die Menschen , wenn man sie mit einem bedruckten Kleid an Ihre Sinne erinnert ?
Noch während des Brandes der Twin Towers beschloss ich die Performance trotz Allem durchzuführen. Der Weg führte mich entgegen dem Flüchtlinsstrom durch Brooklyn bis zu den Brücken. Flüchtlinge zum Teil mit Asche bedeckt, strömten über alle Brücken nach Brooklyn. In der anderen Richtung fuhren Feuerwehren und
Krankenwagen mit hoher Geschwindigkeit. Als ich am Ufer ankam, waren die Türme gerade eingestürzt und alle Brücken in Richtung Manhattan gesperrt. So fand der größte Teil der Performance zunächst am Ufer von Brooklyn statt. (einen Teil der Performance habe ich am 12.9. in Manhattan nachgeholt.)
Vor allem bei dieser Performance habe ich gemerkt, dass bei solchen extremen Ausnahmesituationen deren Einfluss auf die Arbeit eine überhöhte Bedeutung bekommt und mir so die eigentliche Erkenntnis entfremdet wird. Deshalb und wegen der schrecklichen Szenen konnte ich mit dem dort gedrehten Videomaterial erst ein Jahr später arbeiten.
Die Performances sind obwohl ich sie oft monatelang genauestens vorbereite , extrem unmittelbar und die Reaktionen der Anwesenden fließen direkt in mein Bewusstsein und damit auch in die Performance ein. Dabei geht es mir weniger darum, meine subjektive Sichtweise anderen Menschen mitzuteilen, sondern viel mehr die wirkliche persönliche Veränderung in mir selbst zum Ausdruck zu bringen , welche ich durch die unmittelbare Auseinandersetzung mit der "anderen" Kultur und den Menschen erfahre.
Nur so war es z.b. möglich etwa die lange geplante Performance in NY trotz des schrecklichen Terroranschlages und der damit verbundenen Extremsituationen durchzuführen - eben weil das Konzept gerade von einer vorgefundenen Situation ausgeht, auch wenn diese wie in New York eine sehr extreme sein kann.
Vor Allem weil meine Arbeit dort zeitlich so sehr begrenzt war, bestand keine Möglichkeit der Einordnung dieses Ereignisses in einen "normalen" Lebensablauf. Um das Verhältnis von "Alltag und Gewalt" wirklich angemessen spüren und wiedergeben zu können, ist ein längerer Aufenthalt in einem ausgewählten kulturellen Umfeld nötig. Nur dann hätte ich die nötige Zeit eine solche nachhaltige Performance mit Vorbereitung und allen Facetten der Ausführungen zu realisieren
2002 entstand ein dokumentarisches Video ( 13min DVD)
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Island /Iceland Juli.2002
Der Titel bezieht sich direkt auf die Performance in New York, welche am 11.9.01 stattfand und dadurch zufällig sehr stark von den Ereignissen überrollt wurde. Die eigentliche Aussage "Come to your sense", welche ich auch als Anknüpfungspunkt für Kommunikation, in Form von grünen Zetteln, den Menschen in New York in die Hände gab, hat sich aber auch dadurch nicht verändert. Die extreme Geschwindigkeit des Stadt-Lebens zusammen mit der spürbaren Präsenz von unterdrückten Sinneswahrnehmungen (Geräusche, weinende Menschen am Straßenrand, Abgase, Werbevideos und -Tafeln etc. werden nur noch im Vorübergehen rudimentär wahrgenommen ) erschien mir als die zu hinterfragende, ja sogar kritisch erscheinende Kombination – führt dies nicht zwangsläufig zu einer Entfernung von uns selbst , von unseren Sinnen , von unserem Herzen ?
Nach den Terroranschlägen und den damit verbundenen Extremsituationen in NY konnte ich zunächst nicht einmal das Videomaterial oder die Fotos unbefangen genug ansehen , geschweige denn deren Bedeutung für meine Arbeit erkennen. Erst nach fast einem Jahr traute ich mir im Rahmen der Island Reise eine Reaktion , gar eine "Antwort" auf die Ereignisse (und die damalige Performance) zu. Jetzt während ich diesen Text schreibe wird mir mehr und mehr bewusst, dass ich beinahe selbst versuchte die Antworten auf dieselben Fragen zu finden, welche auf dem grünen Zettel in NY standen:
"Come to your sense" ,
think with an open -hearted –mind hab Herz im Verstand
see with your heart mit dem Herzen sehen,
act as your guts tell you auf den Bauch hören und ihn sprechen lassen ,
listen to the grass growing das gras wachsen hören ,
smell what you pass realize that you leave a scent behind der Duft des Weggegangenen ist was bleibt
Im Gegensatz zu New York fand die Performance in Island quasi mit Ausschluss der Öffentlichkeit statt – ganz einfach deshalb, weil man dort in der Natur nicht mit Menschen rechnen kann. Gleichzeitig hatte die Aktion sowieso etwas mehr introspektives. Das heißt die Suche nach der Antwort war nur in mir selbst zu finden – in einem Zustand minimaler Abgelenktheit in der überzeugend klaren Welt der Isländischen Vulkane, Geysire ,Ströme und Gletscher .
Die virtuelle Okkupation eines Raumes/Platzes durch das Hissen der Fahne gehörte dabei ebenso zum meditativen Ritual, wie auch das Einsammeln relevanter , gefundener Gegenstände. Die Bedeutung, welche die Gestaltung des Kostüms und der Fahnen hat, erschließt sich dem Betrachter ebenso einfach wie mir selbst. Die Signés "Auge", "Mund", "Nase", "Ohr" "Herz" hatten schon auf dem NY Kostüm dieselbe einfach ablesbare Bedeutung, wie auch deren sichtbare Abwesenheit (Löcher) in der Island Fahne. Eine Besonderheit des Island Kostüms ist die Bauchtasche in Form eines Gehirnes, in welcher die Gegenstände gesammelt wurden. Das "Denken mit dem Kopf" ist dabei eine ebenso zulässige Assoziation wie auch die Herstellung einer Gesamtheit. Auch für diese Performance hatte ich mir also eine assoziative "Haut" genäht , welche mich unweigerlich , wenn ich sie anzöge , in eine bestimmte spirituelle Stimmung versetzen würde, in welcher ich dann die Forschungsreise durch mich selbst antreten sollte. (Wir kennen alle den Einfluss, welche die Kleidung auf unsere Stimmung haben kann – etwa beim "schön Ausgehen")
Tatsächlich hatte diese "Rolle" eine deutliche Wirkung und während der Performances an verschiedenen Stellen Islands war es vor allem die "Ruhe" , die zusammen mit dem allgegenwärtigen Wind durch mich durchflog und die Besinnung auf meine eigenen Sinne, Gefühle und Lebensrhythmen, welche mein Bewusstsein schärfte für die kleinen Dinge , für ein genaueres Hinsehen und eine subtilere Form diese Eindrücke wiederzugeben - in meinem Fall vielleicht in Form der nächsten Performance.
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Performance am 22.11.2004 um 20 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung von DADA K Trost in der städtischen Galerie Schorndorf
Diese Performance ist in der Reihe der Performances von NY und Island zu sehen. So hat das Kostüm wieder denselben Schnitt wie in Island und NY. Ebenso ist die Performance auch eine thematische Fortführung der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Sinneswahrnehmungen und Kommunikation.
Waren in New York „Come to your sense“ noch die Sinne eher emotional zugeordnet ( Das Herz-Bild war am Kopf angebracht das Mund-Bild am Bauch des überwiegend schwarzen Kostüms), so war beim Kostüm für die Performance in Island „The answer“ die Ausrichtung radikal introspektiv. Das Zeichen für „Gehirn“ war zugleich Bauch und Behältnis – ein Auffangbecken für die Natur.
Nun sind die Sinne geschärft und bewusst bestimmten Begriffen zugeordnet. Aus den drei klassischen Säulen „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ gehen alle Sinnesdarstellungen und Begriffe hervor. Diese sind auf dem neuen Kostüm assoziativ aber auch poetisch verteilt.
So sitzt das Wort „Ärger in der Gegend der Galle aber die „Angst“ wird dem Magen zugeordnet.
Die Betrachter nehmen zunächst die Begriffe als solche war, zu diesen Begriffen werden im Laufe der Performance die zugeordneten „Organe“ enthüllt.
Zum Abschluss werden die Bertachter essen, trinken, schmecken und riechen….
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Die Performance "Blutsbande" im Kunstverein Gondelsheim (Fotos ) lässt gerade jene Fragen aufkommen nach dem "Weg des Blutes" oder dessen Bedeutung in unserer sozialen und wissenschaftlichen Welt. Das wissenschaftliche "Blutbild" welches am Ende als Barcode an unserem großen Zeh in der Leichenhalle hängt , inspirierte mich in gleichem Masse zu dieser Arbeit wie auch der "Weg des Blutes", welcher von den "Blutsverwandten" Angehörigen einer indischen Familie, zu Ehren des sterbenden Großvaters, bis in die heilige Stadt Varanasi am Ganges führte.
Natürlich gäbe es auch weitaus oberflächlichere oder tagesaktuellere Ansätze sich mit dem Thema zu beschäftigen (Etwa das "Blutvergissen" , Kriege, Terror etc.) Letztendlich werden diese Ebenen aber von den schnelllebigen Medien derart intensiv bearbeitet dass sich mir immer mehr die Frage nach den tieferen Zusammenhängen oder der Spiritualität der beteiligten wirklichen Menschen auftut.
Ich finde wenn es mir gelingt zu erreichen, dass wir uns ein klein wenig mehr mit unserem Verhältnis zum eigenen Blut beschäftigen, hätten wir im Idealfall einen intensiveren und dem Herzen näheren Bezug zu dieser Welt und könnten vielleicht sogar innerlich gewappneter sein ….
DADA Katharina Trost 2005
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Dada s Performance begann zum Sonnenaufgang an der Südspitze Mallorcas Cap de Ses Salines , mit dem spirituellen Aussetzten der 5 Engel welche Liebe, Hoffnung, Glaube, Wahrheit und Glück symbolisieren. Die Engel sind in derselben Form aus Leinwand ausgeschnitten wie die Ausschnitte in DADAs neuem Performance Kleid. Die Silhouetten der 5 Engel wurden auf Korkstücke gelegt und können so ein Licht über den Ozean tragen. Die Hauptthemen dieser Performance sind weibliche Energie (wie auch die Geburt,Kinder)) die Verbindungen zum ”in guten Händen sein” , das Leben an sich fühlen und das Loslassen von allen Dingen. Als die Sonne die Venus am Ende ihres Transits wieder in die Weiten des Weltalls entlässt endet dieser Teil der Performance .
Die Performance wird an anderen Orten der Welt weitergehen wenn DADA fühlt dass die Zeit dafür reif ist….
DADA K.Trost (Germany)
As the spiritual starting point of her next Performance DADA K.Trost will take part of a worldwide ceremony during the famous Venus Transit which happens only once every 150 years.The transit of the Venus through the face of the sun may mark the coming in of the cosmic feminine energy of love, compassion, cooperation, and earth renewal. Beeing part of the international healing ceremony of Mother Waters & the Earth, at the Lighting of the Lights Ceremony many people around the world will light sacred fires and hold ceremonies from their personal locations. At this historic event we humans renew the pact we have with the Mother Waters and Earth, and ignite some powerful healing for the world. We do this through one of the most ancient ceremonies of propitiation to the universal Mother Water's and Earth - The Lighting of the Lights Ceremony. This ceremony is held in various formats from Native Americans, Africa,Australia until India. This will be the first time the ceremony will be done by cultures from all over the world unifying their energies together. This promises to be a powerful moment.
Dada s Performance will begin at sunrise at the beach of Cala Santany. With a spiritual set-out of 5 angels symbolizing love, hope, faith, truth and luck. Formed out of canvas like cut-outs of the performance dress which DADA is still working on, the silhouettes of the 5 angels will be lain on cork sheets and then carry a light over the ocean. The main topics of DADA s performance are the feminine energy, (also: the birth, children) the interconnection of "being in good hands" like feeling the life itself and the release of all things as well. As the sun releases the Planet Venus at the end of her Transit that part of the performance will end.
The performance will carry on again just when DADA feels that the time is ripe for it. After finishing her performance dress, she will wait for the signals calling her to move again ....
DADA K.Trost (Germany) http://www.dada-art.de/
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Island ist eine magischer Ort! Seit DADAs Performance "the answer" 2002 die ihr half Ihre Sinne und Seele wieder zu erden, welche durch die Ereignisse während Ihrer Performance am 11.9.2001 in New York gestört wurden. Diesmal wollte DADA ihre Verbindungen mit der Magie der Insel verstärken. Zwischen 1.und 12.August hat sie ihre Engel-Performanz. e hier weitergeführt. Die 5 symbolischen Engel stehen für Liebe, Hoffnung, Glaube, Wahrheit und Glück. Die Engel sind in derselben Form aus Leinwand ausgeschnitten wie die Ausschnitte in DADAs nächsten Performance Kleid. Die Silhouetten der 5 Engel wurden auf Korkstücke gelegt und können so ein Licht über das Nordpolarmeer tragen. Die Verbindung dieser Performance mit der 2012 am Mittelmeer evoziert eine möglich astrologische Verbindung welche die Engel nach ihrer Reise über die Nordmeere im Moment der Simultanität von Neumond und Mitternachtssonne am 6.August erleben können.
Iceland is a magic place! Since her Performance "the answer" 2002 which just helped her to re- ground her soul and perception sense after the performance during 9/11 in New York, DADA K.Trost took in her mind to once fortify the connections with the magic of that Island. In the time between August 1 and August 12 she now will continue her performance activities there. She will once more set out the the Symbols of 5 angels signifying love, hope, faith, truth and luck in the ocean, but now in the arctic seas around Iceland. Formed out of canvas, the angels look like cut-outs of her new performance dress in the form of silhouettes. The 5 symbolic-angels will be lain on cork sheets to let them then carry their light over the northern oceans.(*)
The connection of this Performance with that at 2012 in mediterranean Mallorca is obvious. Although now there appears to be no known special Astrological context, the symbolic-angels will experience during their voyage a wild and turbulent arctic ocean and thus pass by the rare combination of the simultaneity of a New Moon and the midnight Sun at August 6th. ...
The performance will carry on again just when DADA feels that the time is ripe for it. After finishing her performance dress, she will wait for the signals calling her to move again ....
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Ganz in der Nähe des historischen Stadtzentrums und des jüdischen Viertels gehen die Engel nun auf der Weichsel auf die Reise. Sie tragen von hier ihre Botschaft von Liebe, Hoffnung, Glaube, Wahrheit und Glück durch ganz Polen in Richtung Ostsee. Eine spirituelle Verbindung zu unseren Freunden und den Menschen in Polen war der Antrieb für diese Performance....
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Im der von Anschlägen gebeutelten Stadt setzten die 5 Engel ein Zeichen der Hoffnung auf die Seine ....
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In August 2016 2 days before the hurricane came to Florida - Dada did release her 5 Angels during her Performance at the Gulf of Mexico.
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During the Opening Reception Dada did release her 5 angels in the historical moat of the Castle...
Kunstverein Wasserschloss Bad Rappenau D A D A + T H I T Z
23. Januar 2017 bis 26. Februar 2017
DADA K.Trost Performance und Objekte + THITZ Malerei auf Tüten
In den schönen und historischen Räumen des Wasserschlosses entstand eine ganz besondere Kombination zweier Kunstformen: Performance Art und Malerei auf Tüten. Der Kurator der Ausstellung Michael Steiner hat die Werke der beiden Eheleute in allen Räumen gemischt und nach besonderen Bezügen gruppiert.
Durch die Unterschiedlichkeit der Ausdrucksformen entstehen assoziative Vergleiche und Gegensätze, obgleich man sich einer, gemeinsam in beiden Werkgruppen vorhandenen, Sinnlichkeit nicht entziehen kann.
Die Kombinationen der Arbeiten beider Künstlerpersönlichkeiten evozieren interessante, oft erstaunliche, manchmal nachdenkliche Bezüge. So erscheint z.b. der Zusammenhang der DADA Performance am 11.9.2001 in New York zu einem Manhattan-Bild von Thitz zunächst trivial, hat aber einen tragischen Bezug: Beide waren während der Anschläge zusammen im Big Apple und reagierten jeweils später künstlerisch auf das Erlebte.
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In April 2017 Dada did release her 5 Angels during her Performance at the Ocean. After their journey through the Gulf of Thailand 4 of the angels were found by Australian voyagers. "Truth","Faith","Luck" and "Love" were found - only "Hope" is still on its way .... "
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Rügen ist eine besonderer Ort! Seit 1996 führt DADA Performances an verschiedenen Orten auf der Welt durch.
"the answer" 2002 in Island die DADA half Ihre Sinne und Seele wieder zu erden, welche durch die Ereignisse während Ihrer Performance am 11.9.2001 in New York gestört wurden. In Rügen will DADA ihre Verbindungen mit der Magie der Ostsee verstärken.
Die 5 symbolischen Engel stehen für Liebe, Hoffnung, Glaube, Wahrheit und Glück. Die Silhouetten der 5 Engel werden auf Korkstücke gelegt und können so ein Licht über die geschichtsträchtige Ostsee tragen. Die Performance ist Teil einer langen Reihe von ähnlichen Performances die bisher stattfanden in: Mallorca, Island, Krakau, Sardinien, Paris, Berlin, Florida, Wasseschloss Bad Rappenau und Thailand.
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